Warum wurde das Projekt Connect+ gegründet?
Die Erfüllung der novellierten gesetzlichen Vorgaben des NABEG erfordert die Neugestaltung von Koordinierungsprozessen und des Datenaustausches zwischen Netzbetreibern und Marktteilnehmern sowie auch Netzbetreibern untereinander.
Insbesondere für Anlagenbetreiber wird Connect+ hierzu einen deutschlandweiten „Single Point of Contact“ (SPoC) für den Datenaustausch anbieten.
Netzbetreiber können diesen SPoC zusätzlich für netzebenenübergreifende Koordinierungsprozesse nutzen.
Dazu werden in Connect+ gemeinsam einheitliche Lösungen für den Datenaustausch entwickelt. Das Projekt Connect+ wurde als Umsetzungsprojekt parallel zum BDEW Projekt „Redispatch 2.0“ gestartet, welches die Prozesse erarbeitet. Ziel des Projekts Connect+ ist die technische Implementierung eines einheitlichen Datenwegs zum Austausch der für den zukünftigen Redispatch benötigten Daten. Projektpartner sind die vier deutschen Übertragungs- sowie derzeit 17 Verteilnetzbetreiber.
Was ist das Ziel von Connect+ ?
Connect+ hat zum Ziel, den Datenaustausch in der Rolle des Data Providers für die Umsetzung des Redispatch 2.0 nach den gesetzlichen Vorgaben des NABEG sicherzustellen. Hierzu wird durch die Projektgemeinschaft das IT-System “RAIDA“ kostenfrei für alle Nutzer zur Verfügung gestellt.
Detaillierte Beschreibungen hierzu sowie eine Übersicht über die erarbeiteten Use Cases finden Sie in den Implementation Guidelines im Downloadbereich der Website.
Wie kann ich mich als Unternehmen in die Ausgestaltung
von Connect+ einbringen?
Fragen und Anregungen zur Softwareentwicklung können über die Konsultationskreise Markt und Anlagen sowie über den Konsultationskreis Netzbetreiber eingespielt werden. Die in den Redispatchprozess einbezogenen Marktteilnehmer und Netzbetreiber werden regelmäßig über die Konsultationskreise in den Prozess eingebunden. Die Konsultationskreise finden in Form von Webinaren statt.
Kontakt und Anmeldung für den Konsultationskreis Netzbetreiber: Johannes.thies@amprion.net
Kontakt und Anmeldung für den Konsultationskreis Markt und Anlagen: frederik.obinger@tennet.eu
Wie kann ich die Testumgebung nutzen?
Jedem Nutzer steht neben dem Produktivsystem eine produktionsnahe Testumgebung zur Verfügung.
Die Steckbriefe für die produktionsnahe Testumgebung sind im Downloadbereich zu finden.
Dienstleistern können virtuelle MP-IDs für die Testumgebung zur Verfügung gestellt werden. Dazu müssen Steckbriefe ohne MP-ID mit der Anfrage einer virtuellen MP-ID an Connect+ verschickt werden.
Welche Zusammenarbeit gibt es zwischen Connect+
und den anderen Verbänden?
Die Abstimmung zwischen Connect+ und den anderen Verbänden (u.a. BDEW, VKU, FNN) erfolgt über eine direkte Mitarbeit von Connect+ Projektpartnern in den jeweils zuständigen Verbandsgremien und durch einen regelmäßigen direkten Austausch zwischen den Projekten.
Wer ist verantwortlich für die Ergänzung fehlender Stammdaten?
Es gibt Informationen, die derzeit nur beim Anschlussnetzbetreiber vorliegen. Hierbei handelt es sich vor allem um Stammdaten, insbesondere Identifikatoren (z.B. die Bilanzkreis-Zugehörigkeit). Diese Daten werden vom Anschlussnetzbetreiber ergänzt. Eine Auflistung der erforderlichen Daten wird über den BDEW erarbeitet und veröffentlicht.
Erfolgt in Connect+ eine Übertragung von Echtzeitdaten & Ex-Post-Daten?
Über das in Connect+ entwickelte IT-System werden keine Echtzeitdaten übertragen. Auch eine Übertragung von Ex-Post-Daten ist aktuell nicht geplant.
Was muss ich als Netzbetreiber selbst organisieren und was
kann ich heute schon tun?
Hausinterne Maßnahmen können und sollten bereits jetzt vorbereitet werden. Neue Aufgaben entstehen insbesondere im Rahmen der
- Erstellung von Prognosen für betroffene Anlagen im eigenen Netzgebiet,
- Meldung von RD-Potenzialen,
- Bilanzierung und
- Beschaffung des energetischen Ausgleichs.
Die entsprechenden Prozesse werden im BDEW-Projekt in der „Branchenlösung Redispatch 2.0“ dargestellt. Die Umsetzung liegt in der Verantwortung der einzelnen Netzbetreiber.
Die Netzbetreiber sind zudem für die Basisdatenlieferung, die Netzbetreiberkoordination und die Umsetzung von Abrufen im sog. Duldungsfall verantwortlich.
Die oben genannten Aufgaben können auch (z.B. per Vereinbarung an den vorgelagerten Netzbetreiber) übertragen werden. Sofern sich Engpässe im eigenen Netz einstellen, sind sie gemäß den Redispatch-Prozessen zu behandeln.
An wen richte ich fachliche Fragen zu den Datenformaten?
Wir bitten Sie, fachliche Anfragen zu den Datenformaten direkt an das edi@Energy-Forum zu richten.